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Waldmeister(in) - die Königin des Waldes



Kennst du ihn, den Meister oder auch die Königin des Waldes? Vielleicht hast auch du ihn einfach immer wieder übersehen. Klein ist er, wirklich winzig, versteckt im Waldschatten. Aber seine inneren Werte haben ihn gross gemacht.


Waldmeister wird oft mit anderen Labkräutern verwechselt, z.B. mit dem Wiesen- oder Waldlabkraut. Das ist aber ungefährlich, denn die Labkräuter sind nicht giftig. Wenn sich das kleine Waldkraut mitte Mai nach oben streckt, öffnet es dabei unzählige weisse, kleine Blütensterne, welche nach Vanille duften. Dies ist dann auch sein Erkennungsmerkmal, solltest du dir mal nicht sicher sein, ob du wirklich den Waldmeister gesammelt hast. Spätestens wenn er zu trocknen beginnt, entfaltet er seinen typischen Duft. Er ist Rauschmittel und Heilpflanze in einem. Die enthaltenen Cumarine wirken bei Überdosierung ähnlich wie Alkohol - mit denselben Spätfolgen wie Benommenheit und Kopfschmerzen. Viele kennen die Waldmeister-Bowle, welche spritzig und erfrischend ist. Du findest weiter unten das Rezept dazu.

Als Heilpflanze wirkt der Waldmeister nervenberuhigend und herzstärkend. Ob Migräne, Nervosität oder wenn der Schlaf nicht kommen will: es lohnt sich, einen Waldmeistertee zu geniessen. Man kann ihn sowohl frisch wie auch getrocknet mit heissem Wasser aufgiessen und geniessen.


Waldmeister sammeln

Wenn du am Waldmeister zupfst, dann kommt ziemlich sicher die ganze Wurzel mit, denn er ist nicht allzu tief verwurzelt. Die Stängel lassen sich gut einzeln mit dem Fingernagel abknipsen oder auch mit einer kleinen Schere. Die Wurzeln sollten unbedingt im Boden bleiben. Ich sammle ihn am liebsten, wenn er schon blüht. Ich liebe den Duft nach Vanille und diesen verströmt er wunderbar.


Räuchern mit dem Waldmeister

Der Waldmeister duftet beim Verräuchen süss, aromatisch und nach frischem Heu. Dies, weil das Cumarin sich entfalten kann. Cumarin kennen wir von Mariengras und Süssgras, welche uns beim Verräuchern auch an die Heu-Ernte erinnern.

Er stimmt fröhlich, öffnet das Herz, ist entspannend und unterstützend bei Unruhe und Nervosität. Er verleiht Glücksgefühle und Lebenslust und gehört deshalb in Mischungen zum Thema Neubeginn. Auch bei höheren Temperaturen hat er noch ein herrliches Aroma und sorgt für einen sanftmütig stimmenden, raumfüllenden Duft. Einfach mal die Seele baumeln lassen, ist die Botschaft, die uns diese schöne Waldpflanze vermitteln möchte. Wunderbar mischen lässt er sich mit Minze, Johanniskraut, Thymian, Lavendel, Rose und Harzen.


Duftkissen

Da der Waldmeister eine herrlich beruhigende Wirkung hat, ist er wunderbar geeignet für Duftkissen. Man kann ihn pur in Duftkissen füllen oder mischen mit Lavendel, Arve, Verbenen und Melisse. Bei einem Duftkissen kann man den Waldmeister auch gar nicht überdosieren.


Waldmeister-Bowle

Man kennt sie auch unter dem Namen "Maibowle", weil der Waldmeister im Mai in voller Blüte steht. Die Bowle schmeckt sowohl mit wie auch ohne Alkohol.


Zutaten für die Bowle:

  • 1.5 Liter gekühlten Weisswein oder hellen Traubensaft

  • 3/4 Liter gekühlten Sekt, alkoholfreien Sekt oder Mineralwasser

  • 1 Handvoll Waldmeister

Den Waldmeister zu einem Sträusschen binden und etwa einen Tag welken lassen. So können sich die Aromastoffe entfalten. Dann gibst du etwa die Hälfte des Weins in die Bowleschüssel und legst einen Kochlöffel quer über die Schüssel. Daran bindest du dann das Waldmeistersträusschen fest, so dass es kopfüber im Wein hängt. So werden die Stiele, die Bitterstoffe enthalten, nicht untergetaucht. Das Ganze lässt du ca. 10 bis max. 30 Minuten ziehen. Dann entfernst du den Waldmeister und gibst die restlichen Zutaten in die Bowlenschüssel.


Waldmeister Sirup

Für den Sirup verwende Waldmeister, der noch nicht blüht. Wie oben erwähnt, steigt bei der Blüte der Cumaringehalt, welcher zu Kopfschmerzen führen kann. Gleichzeitig ist aber genau dieses Cumarin das, was dem Waldmeister das Aroma gibt. Wenn du den Waldmeister vor der Weiterverarbeitung ca. einen Tag lang anwelken lässt, entsteht nachträglich Cumarin und somit sein Aroma. Aber keine Angst von den Nebenwirkungen. Du müsstest ihn wirklich hochkonzentriert trinken oder pur essen, um Kopfschmerzen zu bekommen.


Zutaten für den Sirup:

  • einen kleinen Bund Waldmeister

  • 750 ml Wasser

  • 400g Zucker

  • eine kleine Bio-Limette

  • einige Blätter Minze

Koche Wasser und Zucker unter ständigem Rühren auf, sodass sich der Zucker vollständig auflöst. Die Konsistenz ähnelt jetzt bereits einem Sirup. Schneide dann die Limette in dünne Scheiben und gib sie zusammen mit den Waldmeisterblättern (ohne Stängel) in den Sirup. Lass den Sirup zugedeckt ca. zwei Tage kühl durchziehen.

Nach den zwei Tagen siebst du den Sirup ab und kochst die Flüssigkeit mit einpaar Minzenblättern auf. Du kannst natürlich auch andere Kräuter dazunehmen wie z.B. Verbene oder Melisse. Nach dem erneuten Aufkochen musst du ihn nur noch abfüllen und dann geniessen.


Übrigens kann man auch ganz grünen Waldmeistersirup kaufen. Diesem wird grüne Lebensmittelfarbe beigefügt. Unser Waldmeistersirup ist honiggelb und auf künstliche Zutaten verzichten wir doch gerne.







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