Ein stiller Moment im Chaos
- Sheila

- 18. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Es gibt Wochen, die rauschen durch den Alltag wie ein Herbstwind. Diese letzte Woche war genau so. Zwischen Kursen, Fernbehandlungen, duftenden Kräutern und all den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt war ich viel im Aussen, viel im Gestalten und im Geben. Und dann war da dieser eine Moment. Ich stand mitten im Raum, überall Kräutersäcke, offene Pappdosen, ein Berg Etiketten und kaum mehr Abstellfläche. Ein lebendiger Alltag, ein kleines kreatives Chaos, so typisch für diese intensiven Wochen vor der dunklen Jahreszeit.
Und plötzlich wurde mir bewusst, wie viel Herz jedes einzelne Produkt trägt, bevor es überhaupt bei dir landet. Wie viele Schritte darin stecken, wie viele Gedanken, wie viele innere Gespräche und wie viel Intuition. Es war ein stiller, feiner Moment, aber er hat mich tief berührt.
Manchmal verliere ich mich im Tun
Kennst du das? Dieses Gefühl, wenn du so sehr im Machen bist, dass du dich selbst ein Stück weit vergisst? Mir passiert das regelmässig in diesen produktiven Phasen. Ich renne von einem Tisch zum andern, mische, plane, gestalte, packe… und plötzlich merke ich, dass ich kaum mehr spüre, wofür ich das alles eigentlich mache. Es ist, als würde ich in einem Kräuterwirbel tanzen – wundervoll, lebendig, intensiv, aber auch fordernd. Und genau da, mitten im Duft von Salbei und Fichtenharz, hat mich ein Gedanke berührt...
Warum ich tue, was ich tue
In diesem Moment ist etwas in mir weich geworden. Ich mache das, weil ich Menschen berühren möchte. Weil jedes Päckli ein kleiner Lichtfunke ist. Weil eine Räuchermischung manchmal genau der Impuls ist, den eine Seele braucht. Weil meine Arbeit Menschen erinnert, an sich selbst, an die Natur, an ihr inneres Licht. Weil ich es liebe, wenn etwas, das durch meine Hände gegangen ist, bei dir ein bisschen Magie in den Alltag bringt.
Es gibt Studien, die zeigen, dass Menschen stärker heilen, klarer denken und sich verbundener fühlen, wenn sie natürliche Rituale in ihren Alltag einbauen. Das deckt sich so stark mit dem, was ich täglich erlebe. Und genau deshalb mache ich weiter. Weil es Sinn gibt und mich erfüllt.
Augenblicke, die uns zu uns selbst zurückholen

Vielleicht kennst du solche Momente auch. Du bist mitten im Tun, funktionierst, gibst, machst, denkst und plötzlich hält die Welt für einen Atemzug an. Du spürst einen Hauch von Wahrheit, einen kleinen Impuls und eine Erinnerung daran, wofür du eigentlich brennst. Diese Momente sind wie innere Wegweiser. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht nur tätig sind, sondern etwas von Bedeutung erschaffen.
Und nun? Die Vorfreude wächst…
Am letzten November-Wochenende, pünktlich zum 1. Advent, stehe ich dann mit all diesen Herzstücken am Weihnachtsmarkt in Hergiswil am See. Über 100 Häuschen werden da inmitten von Adventsduft und Lichterfunkeln erstrahlen. Mitten drin, in Häuschen Nr. 54, ist das Seelen-Fenster. Kommst du vorbei? Und weisst du, worüber ich mich ganz besonders freue? Über jedes bekannte und jedes neue Gesicht. Ich freue mich auch darüber, wenn aus einem stillen Insta-Namen plötzlich ein Mensch wird, der vor mir steht, lacht, schnuppert und sich vorstellt. Wenn die virtuelle Welt für einen Moment ein echtes Gegenüber bekommt.
Vielleicht bist du ja eine dieser Seelen, die ich bisher nur vom Profilbild kenne. Vielleicht zeigst du dich mir mit deinem Namen? Ich liebe diese Begegnungen, sie machen meinen Weg so viel reicher.
Vielleicht verliere ich mich manchmal im Tun, um in solchen Augenblicken wieder zu spüren, wofür mein Herz eigentlich schlägt.



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