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Vom Privileg, sich nicht entscheiden zu müssen



Seit bald 25 Jahren fotografiere ich professionell. Es ist ein Haifischbecken, jeder nennt sich heute Fotograf. Ich habe einen riesigen Wandel vom analogen zum digitalen mitgemacht und hatte 10 Jahre lang ein Fotostudio. Dieses habe ich damals aufgegeben, weil das Feuer in mir fehlte. Immer dasselbe, immer diese Bewerbungsfotos, immer das künstliche Licht. Es fiel mir leicht, das Studio aufzugeben und nenne seit dem 1.1.2018 die Natur mein Fotostudio. Ich habe alles verkauft, was mit dem künstlichen Licht zu tun hat, meine Ausrüstung wird immer kleiner. Denn unter dem Strich macht nicht die Kamera das Foto sondern mein Auge und mein Herz. Von Mitte März bis Ende Oktober habe ich ganz viele tolle Shootings. Jedes Shootings ist einmalig, hat sein eigenes Tageslicht und seine eigene Tagesstimmung. Das Feuer fing wieder an zu lodern. Wenn man in dieser Branche zu 100% selbstständig ist, dann nimmt man über die Wintermonate entweder Indor-Aufträge an (z.B. Firmenreportagen, Klassenfotos usw.) oder sucht sich was anderes. Denn Geld verdienen sollte ich ja doch. Ich wusste aber, dass mein Feuer sehr schnell wieder auf Sparflamme gehen würde, wenn ich Aufträge annehmen würde, die mir zwar Einnahmen bringen aber überhaupt keinen Spass machen. Im April 2021 habe ich mir einen Monat Auszeit genommen. Einen ganzen Monat lang keine Aufträge, nur spüren, was ich wirklich will. Schon immer haben mich Kräuter fasziniert und mein Partner gab mir freie Hand, im Garten anzupflanzen, was ich möchte. So entstand ein Kräutergarten, der übrigens in diesem Frühling vervielfacht wird. Wenn man so intensiv mit den Kräutern arbeitet, kommt man früher oder später mit dem Räuchern in Berührung. So habe ich 2021 diverse Räucherkurse gemacht und ca. 100 Kursstunden nur übers Räuchern absolviert. Ich habe Kräuter-Intensivkurse besucht und mir mit Online-Kursen ganz vieles über Kräuter beigebracht, wobei ich sagen darf, dass da schon enorm viel Wissen in mir war. Und ich bin wie die Kräuter in unserem Garten aufgeblüht. Räuchern ist absolut nichts Esoterisches. Es ist ein uraltes Handwerk. Jeder trinkt Pfefferminztee wenn er krank ist oder gurgelt bei Halsschmerzen mit Salbei. Da glaubt man also an die Wirkung der Kräuter. Beim Räuchern gelangen die Wirkstoffe durch die Nase direkt ins limbische System. Warum sollten sie so nicht wirken? Ist das nun esoterisch? Mein feines Gespür, meine feine Wahrnehmung helfen mir sowohl beim Fotografieren, wie auch beim Räuchern. Ich wäre dumm, würde ich diese Wahrnehmung, meine Intuition nicht bei beiden Aktivitäten einsetzen oder? Kann ich mir eine bessere Kombination vorstellen? Von März bis Oktober ist die Fotografier-Zeit und gleichzeitig hege und pflege ich den Kräutergarten und trockne die Kräuter. Die Räucherzeit ist das ganze Jahr, aber um einiges intensiver von Herbst bis Frühling und ich kann die getrockneten Kräuter zu Tee, Salz und anderen Köstlichkeiten verarbeiten und vor allem auch räuchern. Was will ich mehr? Sowohl das Räuchern wie auch fotografieren ist da und beides biete ich auch das ganze Jahr an. Es ist eher die Nachfrage von den zwei unterschiedlichen Dingen, die es in zwei Halbjahres-Jobs teilt. Aber das Feuer in mir lodert so das ganze Jahr. Der Titel dieses Beitrages sagt es bereits - "vom Privileg, sich nicht entscheiden zu müssen". Denn beides hat Platz. Du möchtest mich als Fotografin für ein Shooting? Ich freue mich riesig über deine Kontaktaufnahme. Du möchtest eine persönliche Räuchermischung oder hast Fragen zum räuchern? Ich freue mich riesig über deine Kontaktaufnahme.


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